Was verursacht Farbenblindheit?
Die häufigsten Formen der Farbenblindheit sind die Rot-Grün-Blindheit, auch Protan-Farbenblindheit („pro-tan“) und Deutan-Farbenblindheit („do-tan“) genannt (weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Farbenblindheitsarten“). Rot-Grün-Farbenblindheit ist eine Erbkrankheit, die durch rezessive Gene auf dem X-Chromosom verursacht wird. Diese Gene bewirken eine molekulare Substitution im retinalen Fotopigmentmolekül, die wiederum dessen spektrale Absorption so verschiebt, dass die verfügbaren Informationen reduziert werden (wir sprechen auch von einer „Überlappung“).
Um zu verstehen, was Menschen farbenblind macht, ist es wichtig zu wissen, dass Farbenblindheit auftritt, wenn die Zapfen in der Netzhaut – die für die Farberkennung zuständigen Zellen – entweder fehlen, nicht richtig funktionieren oder veränderte Photopigmente enthalten. Diese Anomalien sind typischerweise genetisch bedingt, insbesondere bei Rot-Grün-Mangel, es gibt aber auch andere Ursachen.
Auch das Farbsehen lässt mit zunehmendem Alter nach. Studien haben gezeigt, dass der Total Error Score beim FM-100-Farbsehtest von etwa 100 im Alter von 20 Jahren auf über 200 im Alter von 70 Jahren ansteigt.
Farbenblindheit und Farbsehschwäche können auch durch natürliche Alterungsprozesse des Auges und durch Sehschwächen wie Glaukom, Katarakt und Makuladegeneration sowie Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen verursacht werden.
Der Verlust des Farbsehens kann auch eine Nebenwirkung von Medikamenten oder die Folge der Einwirkung neurotoxischer Chemikalien wie Styrol, Perchlorethylen, Toluol, Schwefelkohlenstoff, n-Hexan und Quecksilber sein.